Kurzfilme auf Basis von Kohlezeichnungen machten ihn berühmt. Nun erhält der Südafrikaner William Kentridge einen Preis für die Vermittlung seiner Kunst – auch für den Brückenschlag von Afrika nach Europa.
Der südafrikanische Künstler William Kentridge (69) erhält den diesjährigen Internationalen Folkwang-Preis. Sein Werk greife Themen wie Kolonialismus auf und setze sich für Menschenrechte ein, teilte das Museum Folkwang am Mittwoch in Essen mit. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 4. November im Rahmen des Jahresempfangs des Museumsvereins verliehen werden.
International bekannt wurde Kentridge demnach in den 1990er Jahren mit animierten Kurzfilmen auf Basis von Kohlezeichnungen über die Geschichte Südafrikas im 20. Jahrhundert. Das künstlerische Werk umfasse außerdem Druckgrafiken, Skulpturen und Theaterstücke. Damit verbinde Kentridge Kunst und Leben und überwinde die Grenzen zwischen bildender und darstellender Kunst, heißt es in der Begründung des Museums. Er fördere auch den kreativen Nachwuchs und leiste einen wichtigen Beitrag, künstlerische Positionen des afrikanischen Kontinents international bekannt zu machen. Zum 70. Geburtstag Kentridges planen den Angaben zufolge das Museum Folkwang und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ab September 2025 ein gemeinsames Ausstellungsprojekt.