In München kommen weiterhin weniger Kinder zur Welt: Die Geburtenzahl in der Landeshauptstadt ist das dritte Jahr in Folge gesunken, wie das Münchner Standesamt am Mittwoch mitteilte. Insgesamt 20.415 „Münchner Kindl“ wurden im Jahr 2024 geboren, im Vorjahr waren es noch 21.110 Babys. Wie das Statistische Bundesamt vorläufig ausgewertet hat, spiegelt der anhaltende Münchner Trend eine bundesweite Entwicklung wider: Auch in ganz Deutschland ist die Geburtenzahl 2024 erneut zurückgegangen.
Der letzte Spitzenwert in München stammt aus dem Jahr 2021, als 24.089 Kinder zur Welt kamen. Bei den Neugeborenen im vergangenen Jahr zählt das Statistikamt 15.221 mit dem Wohnort München, was ebenfalls weniger sind als die neugeborenen Einwohner im Vorjahr.
Gründe für den Rückgang benennt der Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Casper Roenneberg: „Viele junge Menschen haben heutzutage geopolitische oder wirtschaftliche Sorgen und Ängste“, sagte er laut Mitteilung der München Klinik. Dennoch zeigten Studien, dass der Kinderwunsch bei jungen Menschen stabil sei: „Die rückläufige Geburtenrate ist laut Studien vor allem auf den Rückgang von kinderreichen Familien zurückzuführen.“
Hinzu kommen laut Roenneberg weitere Ideale wie Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung, die in jungen Jahren wichtig sind, bei einer Familiengründung aber zu einem Wertekonflikt führen können. Als Folge werde der Kinderwunsch aufgeschoben. (00/0110/15.01.2025)