Wohl jede Schule kennt Rassismus: Mit klaren Ansagen werden Lehrer an der Universität Trier für den Umgang mit Diskriminierung an Schulen vorbereitet.
An deutschen Schulen gibt es nach Ansicht des Experten Karim Fereidooni Rassismus als Problem. Das sagte der Bochumer Didaktikprofessor am Freitag in einem Gastvortrag bei einer Veranstaltung an der Universität Trier. “Entscheidend ist aber, wie wir als Gesellschaft mit dieser Tatsache als solcher umgehen”, betonte er im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mehr als 100 Lehrkräfte und Studenten nahmen an dem Fachtag unter dem Titel “Demokratiebildung in Schule und Unterricht” teil.
Fereidooni wies darauf hin, dass Rassismus schon im Kindesalter erlernt und später im Erwachsenenalter als Vorwand genutzt werde, auch in der Schule: “Das Wort Migrationshintergrund dient heute als ein Containerwort für Lehrkräfte. Da kann man alles reinpacken und so entlastet es im Alltag.”
Rassismus ist nach Worten des Wissenschaftlers nicht nur in Schulen anzutreffen, sondern auch in vielen weiteren Entscheidungssituationen wie Partnerwahl und Vermietung von Wohnungen. Durch Rassismus würden “unliebsame Personen” ferngehalten, betonte Fereidooni. Da Menschen lernten, rassistisch zu sein, müsse auch erlernt werden, rassismusrelevante Wissensbestände zu erkennen.
Ziel des Fachtages war die Demokratiebildung von Lehrerinnen und Lehrern. Nicht zuletzt zeige eine Steigerung rassistischer, antisemitischer und rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft sowie eine zunehmende Verbreitung von “Fake News” und Verschwörungserzählungen die Relevanz dieser Aufgabe, so die Veranstalter.