Anfang der 70er kommt Duncan Hannah, 1952 in Minneapolis geboren, nach New York. Das Studium wird für den angehenden Künstler bald nebensächlich. Bevorzugt verbringt er seine Zeit in den Bars und Clubs der Stadt. Ein exzessives, ausschweifendes und rastloses Jahrzehnt beginnt.
Hannah nimmt Drogen, trinkt Unmengen Alkohol, scheint keine Party zu verpassen. Seine Erlebnisse und Exzesse und seine verrückten und unglaublichen Anekdoten und Storys mit den Stars der damaligen Zeit hält er in seinen Tagebüchern fest. Denn in den Clubs, in denen er feiert und auch arbeitet, trifft er Größen wie Patti Smith, Richard Hell oder Fran Lebowitz. Er feiert mit den New York Dolls und Andy Warhol, fotografiert die Talking Heads. Auch spielt er mit Debbie Harry in einem Underground-Film.
Ein aufregendes Bild
Seine Aufzeichnungen zeigen ein aufregendes, hedonistisches Bild, durchzogen von berauscht-vernebelten wie auch selbstverliebten Sequenzen; eine Entwicklung bis zur Selbstentfremdung. Doch Hannah schafft den Absprung. Anfang der 80er hat der Künstler seine erste Soloausstellung, er entsagt dem Alkohol und wird ein seriöser Maler. Und so enden auch seine Aufzeichnungen, die im Amerikanischen den Titel eines Song von T-Rex tragen: „Twentieth Century Boy“.
Duncan Hannah zählt zu den meistbeachteten zeitgenössischen Künstlern der USA. Der subkulturelle Bildungs- und Künstlerroman ist originell, mitreißend, ohne zu großen literarischen Anspruch und eine Empfehlung für 70er-Fans.
Duncan Hannah: Dive, Tagebuch der Siebziger.
Rowohlt 2021, 560 Seiten, 28 Euro.
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