Das Gesundheitssystem im palästinensischen Gaza-Streifen steht laut den Vereinten Nationen vor dem Zusammenbruch. Sechs der sieben wichtigsten Krankenhäuser in dem belagerten Gaza seien nur teilweise funktionsfähig, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation, Tarik Jasarevic, am Freitag in Genf. Ein Hospital im Norden sei wegen der wiederholten israelischen Luftangriffe außer Betrieb.
Die Krankenhäuser verfügten nur über wenige Stunden Strom pro Tag, sagte der Sprecher. Die Generatoren zur Stromerzeugung müssten in einigen Tagen abgeschaltet werden, da die Brennstoffvorräte zur Neige gingen.
Die Auswirkungen eines totalen Stromausfalls wären verheerend für die am meisten gefährdeten Patienten. Darunter seien Verletzte, die lebensrettende Operationen benötigen, Patienten auf Intensivstationen und Neugeborene, die auf Pflege in Brutkästen angewiesen sind. In den Blutbanken der Krankenhäuser im Gaza-Streifen herrsche Mangel. Medikamente für übertragbare und nicht übertragbare Krankheiten seien ebenso knapp.
Vor knapp einer Woche hatte die palästinensische Hamas, die Gaza beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen. Dabei tötete sie etliche Zivilisten. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der Abriegelung des Gebietes, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.