Bielefeld (epd). Die Evangelische Landeskirche von Westfalen ruft
ihre Kirchenkreise und Gemeindevorstände dazu auf, den für den 20.
September geplanten weltweiten Klimaprotest von «Fridays for Future»
zu unterstützen. «Der Klimawandel ist mit seinen verheerenden Folgen
ein wissenschaftlich erwiesener Tatbestand», erklärte die
westfälische Präses Annette Kurschus am Mittwoch in Bielefeld. Wer
dies leugne, verkenne die Zeichen der Zeit. Kirchengemeinden und
Gemeindegruppen mit ihren Freunden und Familien sollten sich am
Klima-Aktionstag beteiligen. Wo es zu verantworten sei, sollte es
kirchlichen Mitarbeitenden ermöglicht werden, ihre Arbeitszeit zu
unterbrechen und ein Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung zu
setzen.
«Nehmen Sie an den regionalen Demonstrationen teil oder folgen Sie
dem Ruf der Glocken zu einer Andacht oder zu Gebeten, wo diese
angeboten werden», ermutigte Kurschus. «Beten Sie um Weisheit und Mut
für die Entscheiderinnen und Entscheider in Politik und Wirtschaft.»
Am 20. September wird es anlässlich der Sitzung des deutschen
Klimakabinetts und des UN-Klimagipfels vom 21. bis 23. September in
New York an vielen Orten große Demonstrationen geben. Zum ersten Mal
werden explizit nicht nur Schüler, sondern alle Generationen von
«Fridays for Future» zum Klimaprotest eingeladen, um für die
Einhaltung des Pariser Abkommens zu demonstrieren.
«Jetzt braucht es klare Weichenstellungen, damit Deutschland die
Pariser Klimaziele erreicht», betonte die westfälische Präses. Die
Zeit für Veränderungen sei mittlerweile knapp bemessen. Menschen in
den südlichen Ländern litten schon jetzt unter Dürre und Fluten als
Folgen der globalen Erwärmung. Die westfälische Kirche setze sich
bereits seit vielen Jahren für mehr Klimaschutz und
Klimagerechtigkeit ein. «Aber wir erkennen, dass wir noch viel zu
wenig tun in der Umsetzung unserer eigenen Forderungen.» Die
westfälische Kirche stelle sich deshalb an die Seite der jungen
Klimaschützer und unterstütze ihre Anliegen für eine menschenwürdige
Zukunft.