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Werbung für Kirchenreformen auf Katholikentag

Der katholische Theologe Thomas Söding blickt optimistisch auf den Reformprozess in seiner Kirche. Wo sich Bischöfe dem Synodalen Weg allerdings verweigerten, sehe es „düster aus“, warnte der Seniorprofessor für Neutestamentliche Exegese an der Ruhr-Universität Bochum am Samstag auf dem Katholikentag in Erfurt. Die große Mehrheit der Kirchenmitglieder in Deutschland verlangt Umfragen zufolge Reformen. Einige katholische Bischöfe stehen dem Vorhaben weiter kritisch gegenüber.

„Wir wollen auf eine neue Art katholisch sein“, mit dem Papst und den Bischöfen, betonte Söding, der auch Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist. Doch das Kirchenvolk habe kein ausreichendes Mitspracherecht, das sei auch weltweit ein Problem. Daher müssten unter anderem der Klerikalismus überwunden und die Frauenrechte gestärkt werden.

Katholische Bischöfe und Laien in Deutschland hatten 2019 einen Reformprozess als Reaktion auf den Missbrauchsskandal ins Leben gerufen. Zunächst lief die erste Phase des Reformprozesses Synodaler Weg. Bis 2026 sollen nun weitere Reformanliegen im Synodalen Ausschuss beraten werden. Auf Weltebene hatte Papst Franziskus ebenso einen Reformprozess, die sogenannte Weltbischofssynode, eingeleitet.

Der fünftägige 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt endet an diesem Sonntag. Alle zwei Jahre veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einen Katholikentag, jeweils in einem anderen Bistum.