Der Deutsche Werberat hat zwei öffentliche Rügen wegen herabwürdigender und sexistischer Darstellungen ausgesprochen. Eine Spedition aus Hannover zeige seitlich auf einem ihrer Fahrzeuge eine in schwarzer Unterwäsche bekleidete Frau, teilte der Werberat am Donnerstag in Berlin mit. Die Darstellung und der gewählte Kamerawinkel rückten das Dekolleté der Frau in den Fokus. Die Inszenierung des leicht bekleideten Körpers der Frau diene ausschließlich dazu, Aufmerksamkeit zu erregen und stehe in keinem Zusammenhang mit der angebotenen Dienstleistung. Dabei werde die abgebildete Frau auf ihre Sexualität reduziert, hieß es zur Begründung.
Die zweite Rüge betrifft ein Unternehmen für Landtechnik aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Landkreis München). In einer Werbeanzeige im Gemeindeblatt bewerbe der Betrieb seine Produkte mit einer Abbildung, die eine junge Frau in einem langen Sommerkleid auf einer Rasenfläche von hinten zeigt. Ihr Rock werde von einem Laubbläser außerhalb ihres Sichtfeldes von unten hochgeblasen, so dass die Oberschenkel der Frau bis zum Beinansatz sichtbar werden. Der Text „Die schönste Seite des Herbstes. Erleben Sie sie mit Echo Laubsaugern und -bläsern. Wir finden auch für Sie das passende Gerät“ suggeriere, es sei ein Spaß, Frauen mit einem Laubbläser zu belästigen und ohne ihr Wissen unter den Rock zu blasen.
Der Werberat spricht Rügen nach eigenen Angaben nur in Ausnahmefällen aus. Fast alle Unternehmen ziehen ihre vom Werberat beanstandeten Motive zeitnah zurück.