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Werberat kritisiert sexistische Werbung zweier Unternehmen

Der Deutsche Werberat hat zwei Unternehmen aus Berlin und Sachsen gerügt, die durch sexistische und diskriminierende Darstellungen in ihrer Werbung negativ aufgefallen seien. Frauen würden darin in herabwürdigender Weise als „bloßer Blickfang“ ohne Bezug zur beworbenen Dienstleistung dargestellt, teilte der Werberat am Donnerstag mit.

Ein Berliner Logistikunternehmen würde demnach bei zwei Motiven jeweils drei Frauen zeigen, die in Unterwäsche bekleidet vor beziehungsweise auf einem Lkw sitzen. Durch die Bildkomposition würden die Körper der Frauen rein als visuelle Anziehungspunkte reduziert. Damit liegt laut dem Gremium eine herabwürdigende und sexistische Darstellung vor.

Zudem wurden zwei Motive eines sächsischen Unternehmens gerügt. Eines werbe für eine Ausbildung als Dachdecker und zeige das Dekolleté einer Frau, begleitet mit dem Slogan „Herrliche Aussichten“. Der Werberat beanstandete, dass mit der sexualisierten Darstellung eine Objektifizierung einhergehe. Auf dem anderen Motiv sei eine unbekleidete Frau unter der Dusche zu sehen, die ihre Brust bedecke.

Das Unternehmen sei demnach nicht bereit gewesen, dem Werberat die betreffenden Abbildungen zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung habe deshalb nur auf Grundlage der von Dritten eingereichten Materialien getroffen werden können, hieß es.

Der Werberat spricht nach eigenen Angaben grundsätzlich nur im Ausnahmefällen Rügen aus, da fast alle Unternehmen ihre vom Werberat beanstandeten Motive oder Spots zeitnah zurückziehen. Seit Jahren läge die Durchsetzungsquote bei mehr als 90 Prozent.