Bayerns Innenminister hat die Kriminalstatistik 2024 vorgestellt. Die Zahl der registrierten Vergehen ist demnach gesunken, vor allem wegen des neu geregelten Umgangs mit Cannabis – den der Minister deutlich kritisiert.
In Bayern hat die Polizei 2024 etwas weniger Straftaten als im Vorjahr verzeichnet. Registriert wurden 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München mitteilte. Ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt sind dabei nicht eingerechnet, wie er sagte. Im Vergleich zu 2023 ging die Zahl der Straftaten um 3,3 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote lag bei 64,9 Prozent (2023: 65,2 Prozent).
Hauptgrund für den Rückgang der Straftaten ist der gesetzlich neu geregelte Umgang mit Cannabis, wie es hieß. Manche früher strafbare Taten würden nicht mehr verfolgt. 2024 habe Bayerns Polizei 31.145 Fälle von Rauschgiftkriminalität registriert, was einem Rückgang von rund 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Bei Cannabis habe es angesichts von 15.270 Fällen ein Minus von fast 56 Prozent gegeben. Herrmann dazu: “Durch das Cannabisgesetz entstehen für die Polizei zusätzliche Kontroll- und Überwachungsaufgaben. Es erschwert auch die Bekämpfung von Kriminalität erheblich.” Das Gesetz begünstige Händler und einen blühenden Schwarzmarkt.
Ferner zeigte der Minister “äußerste Besorgnis” über den steigenden Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger. 2024 seien 41 Prozent Nichtdeutsche gewesen. “Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 39,6 Prozent.” Seit 2010 sei der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in Bayern von 9,3 Prozent auf 16 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. “Gleichzeitig erhöhte sich ihr Anteil an allen Tatverdächtigen von 23,7 Prozent im Jahr 2010 auf 41 Prozent im Jahr 2024 deutlich.” Der Anteil der tatverdächtigen Deutschen sei von 76 auf 59 Prozent gesunken. Herrmann kritisierte in diesem Zusammenhang die “unkontrollierte Migration der letzten Jahre”.
Im Bereich der Gewaltkriminalität stieg die Zahl der Fälle den Angaben zufolge 2024 um 1.114 auf 22.693 (plus 5,2 Prozent). Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sei um 6,6 Prozent auf 17.529 Fälle angewachsen, hauptsächlich wegen Kinderpornografie. Bei den Diebstählen registrierte die Polizei rund 155.900 Delikte (plus 2,2 Prozent), wie es hieß. Die Zahl der im Internet begangenen Straftaten sei um 2.445 Fälle auf 44.917 Delikte gesunken (minus 5,2 Prozent).