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UN warnen vor höherer Müttersterblichkeit durch Mittelkürzung

Gute Nachricht, aber mit einer Einschränkung: Die Müttersterblichkeit sinkt. Wenn humanitäre Hilfen gekürzt werden, könnte sich der Trend wieder umkehren, warnen die Vereinten Nationen.

Eine Mutter in Pakistan und ihr 15 Tage altes Baby auf dem Weg zu einer mobilen Gesundheitsstation
Eine Mutter in Pakistan und ihr 15 Tage altes Baby auf dem Weg zu einer mobilen GesundheitsstationUNICEF/UNI766001/Husnain

Komplikationen während einer Schwangerschaft oder einer Geburt führen laut einem Bericht der Vereinten Nationen seltener zum Tod der Frau als in früheren Jahren. Diese Fortschritte seien jedoch angesichts beispielloser Kürzungen der Entwicklungshilfe auf der ganzen Welt in Gefahr, erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zum Weltgesundheitstag.

Der UN-Bericht zu Trends in der Müttersterblichkeit zeigt, dass die Zahl der Todesfälle bei Müttern zwischen 2000 und 2023 weltweit um 40 Prozent gesunken ist. Das liege vor allem an einem verbesserten Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten. Zugleich werde deutlich, dass sich das Tempo bei der Senkung der Müttersterblichkeit seit 2016 stark verlangsamt habe. Im Jahr 2023 seien schätzungsweise 260.000 Frauen wegen Problemen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt gestorben. Das entspreche etwa einem Todesfall einer Mutter alle zwei Minuten.

Kürzungen der Entwicklungshilfe gefährden Fortschritte

Kürzungen bei der humanitären Hilfe hätten bereits zum Schließen von Einrichtungen und zum Verlust von Personal im Gesundheitswesen geführt, erklärten die UN-Organisationen. Gleichzeitig würden Lieferketten für lebensrettende Güter und Medikamente zum Beispiel zur Behandlung von Blutungen und Malaria unterbrochen. Wenn sich das nicht ändere, müssten schwangere Frauen in vielen Ländern mit schwerwiegenden Folgen rechnen, hieß es. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, neben dem Zugang zu hochwertiger Geburtshilfe sei es entscheidend, die Rechte von Frauen und Mädchen auf Gesundheit und Geburtenkontrolle zu stärken.

US-Präsident Donald Trump hatte im Januar alle US-Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt. Zudem schaffte Trump die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID ab. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Programme weltweit. Der Weltgesundheitstag am 7. April erinnert an die Gründung der WHO im Jahr 1948. In diesem Jahr wird an dem Tag die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen thematisiert.

Müttersterblichkeit: Armut und Konflikte für Todesfälle verantwortlich

Der UN-Bericht zur Müttersterblichkeit verweist auf Ungleichheiten zwischen Regionen und Ländern. Angesichts hoher Armutsraten und zahlreicher Konflikte entfielen 2023 rund 70 Prozent der weltweiten Todesfälle von Frauen bei Schwangerschaft oder Geburt auf die Region Subsahara-Afrika.