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Weltweit erste Rabbinerin mit Straßennamen geehrt

An die weltweit erste Rabbinerin Regina Jonas (1902-1944) erinnert jetzt auch eine Straße in Berlin. Die bisherige Kohlfurter Straße im Stadtteil Kreuzberg wurde am Freitag feierlich in Regina-Jonas-Straße umbenannt. Damit werde ein Beitrag zur „Sichtbarkeit einer starken Frau und Jüdin“ geleistet, erklärte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). Mit ihrem Einsatz für Gleichberechtigung, Bildung und Menschlichkeit bleibe sie bis heute ein Vorbild. Regina Jonas wurde am 3. August 1902 in Berlin geboren, 1935 ordiniert und 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.

Nach ihrer Ordination war Regina Jonas nach Angaben des Bezirksamts in der Seelsorge und als Religionslehrerin tätig. Zudem setzte sie sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Religion ein und war in jüdischen Frauenorganisationen wie dem „Jüdischen Frauenbund“ aktiv. Sie war auch in der heutigen Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg tätig.

#Zwangsarbeit in Lichtenberg

Unter dem nationalsozialistischen Terror-Regime musste Regina Jonas Anfang 1942 Zwangsarbeit in Berlin-Lichtenberg leisten, bevor sie im November 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Auch dort leistete sie seelsorgerische Arbeit und hielt Predigten für Gefangene. Im Oktober 1944 wurde sie in das KZ nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort nach wenigen Wochen ermordet.

Die Bezirksverordnetenversammlung hatte im Februar 2021 die Benennung einer Straße nach Regina Jonas beschlossen und 2023 die Straße dafür ausgewählt. Im Oktober 2025 wurde der Beschluss zur Straßenumbenennung rechtskräftig.