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Weltkirchenrat erinnert an 500 Jahre Täuferbewegung

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die vor 500 Jahren entstandene christliche Täuferbewegung gewürdigt. Die täuferische Tradition sei eine Bereicherung des Christentums, erklärte ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay am Mittwoch in Genf. Im Jahr 2025 erinnern Christinnen und Christen weltweit an den Beginn der Täuferbewegung. Das internationale Jubiläum steht unter dem Motto „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525 -2025“.

Die Täufer-Bewegung gilt auch als „linker Flügel“ der Reformation. Die Täufer setzten sich für radikalere soziale Reformen im Christentum ein als etwa die Reformatoren Luther und Zwingli. Im Jahr 1525 wurde in Zürich die erste Glaubenstaufe der Täuferbewegung gefeiert.

Nachfahren der Täufer-Bewegung sind unter anderen die heutigen Mennoniten, eine der historischen Friedenskirchen, weil sie schon früh gegen jede Form von Krieg und Gewalt ihre Stimme erhoben. Kennzeichen der Gemeinden ist die Taufe von mündigen Menschen statt von Kleinkindern. Der verbreitete Begriff „Wiedertäufer“ wird von den Mennoniten als polemisch zurückgewiesen.

Radikale und fanatische Formen der Täufer-Bewegung hatten im 16. Jahrhundert zur Verfolgung der Anhänger geführt, die vielen Tausenden Menschen das Leben kostete. Viele mussten ihre Heimat verlassen. Im 16. Jahrhundert wurden die Täufer sowohl von den katholischen wie den evangelischen Landesherren grausam verfolgt.

Der Ökumenische Rat der Kirchen, auch Weltkirchenrat genannt, mit Sitz in Genf wurde 1948 in Amsterdam gegründet und ist das zentrale Organ der ökumenischen Bewegung. Er ist ein weltweiter Zusammenschluss von 352 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten der Erde. Diese vertreten 580 Millionen Christinnen und Christen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied des Weltkirchenrats.