Für den am 1. März stattfindenden Weltgebetstag der Frauen gibt es eine überarbeitete Liturgie für Deutschland. Das Dokument soll in den nächsten Tagen verschickt werden, teilte das Deutsche Komitee in Stein bei Nürnberg mit. Auch das Veranstaltungsmotiv einer palästinensischen Künstlerin sei verändert worden, da der Vorwurf nicht habe ausgeräumt werden können, sie sei Hamas-freundlich.
Anlass für die Überarbeitung der Liturgie aus Palästina war der Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die Fürbitten wurden durch eine Bitte für alle, die seit diesem Tag in Israel und Palästina „in unvorstellbarem Ausmaß unter Terror, Not und Krieg und sexualisierter Gewalt leiden“, ergänzt. Bei der Ansage zur Kollekte wird auf die Zusammenarbeit von palästinensischen und israelischen Frauen hingewiesen, etwa in der israelischen Frauenorganisation MachsomWatch, die sich für einen menschenwürdigen Umgang an den Checkpoints zu den Palästinenser-Gebieten einsetzt.
Der vorher unkommentierte zentrale Psalm 85 wird neu eingeleitet
Mit Blick auf „die unfassbaren und grausamen Terrorakte der Hamas“ und den Gaza-Krieg heißt es in der Liturgie: „Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Gottesdienst und Gebet, zu Klage und Schweigen, zu inständigem Bitten um Frieden versammeln?“ Der vorher unkommentierte zentrale Psalm 85 wird neu eingeleitet mit dem allgemeinen Hinweis auf Psalmen: „Als alte jüdische Gebete sind sie Teil der Hebräischen Bibel, die zu den gemeinsamen Wurzeln von Judentum und Christentum gehört.“
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„Unsere neue Printfassung ist keine Zensur und kein unsachgemäßer Eingriff, sondern als Kontextualisierung für die spezielle deutsche Situation völlig im Einklang mit den internationalen Richtlinien“, sagte die katholische Vorstandsvorsitzende des Deutschen Komitees, Ulrike Göken-Huismann.