Die Weltbank soll künftig stärker in den weltweiten Klimaschutz investieren. Wie Bundesentwicklungsministerin und Weltbankgouverneurin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag mitteilte, haben sich darauf die Anteilseigner bei ihrer Jahrestagung im marokkanischen Marrakesch geeinigt. „Im 21. Jahrhundert kann man nur erfolgreich Armut bekämpfen, wenn man zugleich auch die natürlichen Lebensgrundlagen schützt“, erklärte sie.
Als weltgrößter Entwicklungsfinanzierer für Afrika, Asien und Lateinamerika sind die erklärten Ziele der Weltbank bislang die Armutsbekämpfung und eine gerechtere Verteilung des Wohlstands. Im neuen Leitbild wird darüber hinaus eine „globale Dimension“ betont. So arbeitet die Weltbank künftig unter dem Leitbild: „Für eine Welt ohne Armut auf einem lebenswerten Planeten“. Dabei soll etwa auch die weltweite Energiewende zu den Aufgaben der Bank gehören, ebenso wie die Vorbeugung von Pandemien oder der Regenwaldschutz.
Damit vor allem Staaten mit mittleren Einkommen in solche grenzübergreifenden Projekte investieren, soll es Anreize geben. Genannt werden günstige Kredite oder längere Kreditlaufzeiten. Sogenannte Klima-Schuldenklauseln in den Kreditverträgen sollen es kleinen Ländern, die von einer Naturkatastrophe betroffen sind, möglich machen, Schulden kurzfristig nicht zu bezahlen.
Im Geschäftsjahr 2022 ging die Weltbankgruppe finanzielle Verpflichtungen in Höhe von mehr als 100 Milliarden US-Dollar ein. Die 1944 gegründete Institution wird traditionell von einem US-Amerikaner geleitet.