Im Streit der griechisch-orthodoxen Kirche mit der Stadtverwaltung in Jerusalem um eingefrorene Konten gibt es weiter keine Bewegung. Das verlautete aus Kreisen des Patriarchats. Demnach steht der Vorfall in Zusammenhang mit einem seit Jahren währenden Zwist um kommunale Steuern. Die christlichen Kirchen beanspruchen analog zu jüdischen Einrichtungen eine Abgabenbefreiung, wenn die betreffenden Immobilien gemeinnützigen Zwecken dienen.
Kirchenkonten: Streit betrifft alle christlichen Gemeinden
Das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat wirft der Jerusalemer Stadtverwaltung vor, die Kirchenkonten entgegen anderslautender Zusicherungen am 6. August blockiert und damit auch ein seit dem 19. Jahrhundert geltendes informelles Abkommen über Rechte religiöser Institutionen verletzt zu haben. Mit diesem Schritt seien auch die Vermögenswerte aller anderen christlichen Kirchen in Jerusalem in Gefahr, hieß es.
Die griechisch-orthodoxe Kirche verfügt über beträchtliche Besitzungen im Heiligen Land. Bereits 2018 hatte die Stadtverwaltung in Jerusalem entschieden, dass nur solche kirchliche Einrichtungen Steuervergünstigungen genießen dürfen, die auch tatsächlich religiösen Zwecken dienen. Ausgenommen davon sind vorwiegend zur Gewinnerwirtschaftung genutzte Liegenschaften wie Pilgerhotels.
