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Weimer: Berliner Museumsinsel weiterentwickeln

Sie ist einer der größten Publikumsmagneten in Deutschland: die Berliner Museumsinsel. Mehr als zwei Millionen Besucher kommen jedes Jahr. Jetzt feiert sie ihren 200. Geburtstag.

Zum 200. Geburtstag der Berliner Museumsinsel haben Kulturpolitiker und Museumsexperten dazu aufgerufen, das Weltkulturerbe Museumsinsel nicht nur zu bewahren, sondern für kommende Generationen weiterzuentwickeln. “Die Museumsinsel macht Berlin zu einer kulturellen Weltstadt – und das nicht erst, seitdem sie zum Unesco-Weltkulturerbe zählt”, erklärte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer am Samstag in Berlin. “Denn hier begegnen wir auf engstem Raum einmaligen Kulturschätzen wie der Nofretete, dem Ishtar-Tor oder dem ‘Mönch am Meer’ sowie eindrucksvoller Architektur aus vielen verschiedenen Epochen.” Die Museumsinsel repräsentiere damit nicht nur preußisch-deutsche Geschichte, sondern zeige und erkläre auch das kulturelle Selbstverständnis einer sich wandelnden Nation.

Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson erklärte, die Museumsinsel sei ein Glanz- und Anziehungspunkt in der Hauptstadt und mehr als ein Bauensemble mit 200-jähriger Geschichte: “Sie ist ein lebendiges kulturelles Zentrum der Stadt und stetig im Wandel.”

Mit einem Festakt im Kolonnadenhof wird Sonntag, dem Welterbetag, die Begründung der Berliner Museumsinsel vor 200 Jahren begangen. Am 9. Juli 1825 war der Grundstein für das Alte Museum gelegt worden. Seit 1999 ist das Ensemble aus Alten Museum, Neuem Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum, dem Pergamonmuseum und der James-Simon-Galerie auch Weltkulturerbe. Mit jährlich mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher gehört die “Insel” zu den größten Publikumsmagneten Deutschlands.

1999 hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen Masterplan zur Wiederherstellung und zeitgemäßen Entwicklung der Museumsinsel beschlossen. Seitdem sind drei der fünf historischen Häuser grundinstandgesetzt und wiedereröffnet worden: 2001 die Alte Nationalgalerie, 2006 das Bode-Museum und 2009 das Neue Museum. Aktuell wird das Pergamonmuseum saniert – der Nordflügel mit dem Pergamonaltar wird im Frühjahr 2027 mit einer spektakulären Neupräsentation des Museums für Islamische Kunst wiedereröffnet. Die Sanierung des von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Alten Museums steht noch aus.

Das 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtete Königliche Museum, das heutige Alte Museum, gilt als eines der herausragenden Beispiele der Architektur des Klassizismus in Deutschland. Es folgten, jeweils im Stil ihrer Zeit, das Neue Museum (1859), die Alte Nationalgalerie (1871), das Bode-Museum, ehemals Kaiser Friedrich-Museum (1904), das Pergamonmuseum (1930) und die James-Simon-Galerie (2019).