Zu ihrem 20-jährigen Bestehen hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten für ihre Bildungs- und Erinnerungsarbeit gewürdigt. „Ich wünsche mir, dass es immer wieder gelingt, Erinnerungsarbeit lebendig zu machen“, sagte Weil am Montag bei einer Feier in Hannover in einer Videobotschaft. Dazu sei es wichtig, den Blick auf die Verantwortung zu richten, die aus der Geschichte für nachfolgende Generationen erwachse. Die Mitarbeitenden der Stiftung leisteten hierbei einen wichtigen Beitrag.
Das Land Niedersachsen hat die Stiftung mit Sitz in Celle vor 20 Jahren gegründet, um insbesondere die Geschichte von Verfolgung und Widerstand in der NS-Zeit im Bewusstsein zu halten. Sie ist Trägerin der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen und der Gedenkstätte Wolfenbüttel, die an Opfer der NS-Justiz erinnert. Zudem fördert die Stiftung Gedenkstätten in privater Trägerschaft und unterstützt Forschungen zur NS-Zeit.
Weil erinnerte daran, dass sich die Befreiung von Bergen-Belsen im kommenden Jahr zum 80. Mal jährt. Noch immer sei die Erinnerungsarbeit nötig, nicht nur angesichts aktueller Bedrohungen der Demokratie durch Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit oder Rechtsextremismus, sagte er. Es dürfe nicht vergessen werden, dass „die mit industrieller Perfektion betriebene Ausrottungspolitik der Nationalsozialisten“ das wahrscheinlich größte Verbrechen sei, das in der Menschheitsgeschichte stattgefunden habe.