Der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann hat an die Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft appelliert, den Klima- und Umweltschutz gemeinsam voranzubringen. Trotz erfolgreicher Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung bleibe noch ein weiter Weg zu gehen, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn.
Es erfülle ihn mit Sorge, dass Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz in Gesellschaft und Politik an Zustimmung verlieren, sagte Lohmann. „Die Schöpfung zu bewahren, geht uns alle an und ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Nur wenn man über Partei- und Ländergrenzen hinweg zusammenarbeite, könne man erfolgreich sein. In der Gesellschaft mangele es nicht an Erkenntnis, sondern an der Umsetzung von Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz, erklärte er.
Die 27 Diözesen in Deutschland erinnern in diesem Jahr an die Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus am 24. Mai 2015. Sie ist ein grundlegender Text zur Umwelt- und Sozialethik. Zentraler Beweggrund des verstorbenen Papstes war die Sorge um die Erde als „das gemeinsame Haus“ der Menschheit.
Papst Franziskus habe deutlich gemacht, dass der Umgang mit den Auswirkungen der ökologischen Krise die soziale Frage des 21. Jahrhunderts sei, sagte Lohmann. Funktionierende Ökosysteme seien die Grundlage für wirtschaftlichen Wohlstand und sozialen Frieden. Diese Warnungen erhielten angesichts von Zerstörungen der Infrastruktur durch Überschwemmungen, Missernten aufgrund von Hitzeperioden und Handelseinschränkungen in Folge niedriger Wasserstände einen erschreckenden Alltagsbezug, auch in Süd- und Zentraleuropa.