Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geht davon aus, dass die empfohlene Anhebung des monatlichen Rundfunkbeitrags um 58 Cent im Parlament des Bundeslandes keine Mehrheit findet. „Im Landtag von Sachsen-Anhalt sehe ich dafür keine Mehrheit“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Samstag). Eine solche Erhöhung zum nächsten Jahr sei der Bevölkerung nicht vermittelbar.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte am Freitag eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat empfohlen. Beitragsänderungen müssen von den Länderparlamenten gebilligt werden. Von den KEF-Empfehlungen können sie dabei nur in Ausnahmefällen abweichen. Mehrere Ministerpräsidenten und Bundesländer hatten sich bereits in den vergangenen Monaten gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen.
Bereits vor der aktuellen Beitragsperiode hatte Sachsen-Anhalt der Beitragserhöhung nicht zugestimmt. Im Sommer 2021 wurde der Rundfunkbeitrag auf Beschluss des Bundesverfassungsgerichts auf 18,36 Euro erhöht.