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“Weckruf” – Forderungen wegen fehlender US-Entwicklungsgelder

“Hier kommt gerade ein komplettes System zum Erliegen”, so der entwicklungspolitische Dachverband Venro – mit Blick auf angekündigte Kürzungen in der US-Entwicklungszusammenarbeit.

Nach den von US-Präsident Donald Trump angekündigten radikalen Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit fordern mehrere Hilfsorganisationen Deutschland auf, eine “europäische Allianz” zu bilden. “Hier kommt gerade ein komplettes System zum Erliegen, das Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen ihr Überleben sichert”, erklärte der Vorstandsvorsitzende des entwicklungspolitischen Dachverbands Venro, Michael Herbst, am Donnerstag in Berlin.

Die Aussetzung der Mittel durch die US-Entwicklungsbehörde USAID hat laut Venro gravierende Auswirkungen auf die direkte Versorgung von mindestens 120 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern.

“Wir, die reichen Geberländer, müssen jetzt schnell handeln, um die schon jetzt katastrophalen Folgen wenigstens dort, wo akut Menschenleben bedroht sind, abzufangen.” Auch die Bundesregierung müsse deshalb nun Sondermittel für Humanitäre Hilfe und Krisenbewältigung zur Verfügung stellen und dafür eine europäische Allianz bilden, hieß es.

“Wir sollten diese Entwicklung als Weckruf sehen, um zukünftig nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit zu sichern und den Schutz von Millionen Menschen, die von Kriegen und Krisen betroffenen sind, gewährleisten zu können”, so Herbst. “Wir brauchen eine Bundesregierung, die daran verlässlich, verantwortungsvoll und solidarisch mitwirkt. Deutschland kann und sollte hier Vorreiter sein.”

An dem Aufruf sind insgesamt 23 Organisationen beteiligt. Neben Venro gehören dazu beispielsweise Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Terre des Hommes.