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Wasserwachten: Viele Einsätze an Hitzetagen

Vor dem Hintergrund der hohen Temperaturen hatten die Mitarbeiter der Wasserwachten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für den Bereich Nordrhein in den letzten Tagen viel zu tun. In den vergangenen zwei Wochen seien die Wasserwachten in der Region zu 31 Einsätzen alarmiert worden, teilte der DRK-Landesverband Nordrhein am Donnerstag in Düsseldorf mit. In 28 Fällen seien Retter zu Einsätzen auf den Rhein ausgerückt, in drei Fällen kam es zu Taucheinsätzen in Badeseen. Acht Einsätze endeten für die verunglückten Personen tödlich. Alleine im Düsseldorfer Stadtgebiet kam es zu 20 der 31 Einsätze.

Die Wasserwacht warnt mit Nachdruck vor dem Baden im Rhein und anderen unbewachten Gewässern. „Der Rhein ist kein Badesee!“, sagte Saskia Matheisen von der Wasserwacht im DRK-Landesverband Nordrhein. „Tückische Strömungen und die starke Schifffahrt können selbst geübte Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Strömungen und Sogwirkungen stellen eine erhebliche Gefahr für Badende dar.“

Allein im vergangenen Jahr seien in Nordrhein-Westfalen 57 Menschen ertrunken. Der Großteil davon ertrank in unbewachten Gewässern wie dem Rhein und anderen Flüssen. Darüber hinaus warnt die Wasserwacht davor, überhitzt ins Wasser zu springen. Der starke Temperaturunterschied zwischen Körpertemperatur und dem kühlen Flusswasser könne zu einem Kälteschock führen.

Die Wasserwacht beobachtet nach eigenen Angaben zudem mit Sorge, dass sie aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu Einsätzen gerufen werde. Längere Hitzeperioden, extreme Wetterereignisse und steigende Besucherzahlen an offenen Gewässern führten zu einer zunehmenden Belastung der ehrenamtlichen Rettungskräfte.

Gleichzeitig erschweren laut Matheisen starke Strömungen, plötzliche Wetterumschwünge und höhere Wasserstände vielerorts die Rettungsarbeiten. Die Wasserwacht appellierte daher an Politik und Gesellschaft, Präventionsarbeit und Schwimmausbildung – insbesondere für Kinder und Jugendliche – stärker zu fördern.

Im DRK-Landesverband Nordrhein sind derzeit rund 1.000 Mitglieder in der Wasserwacht aktiv. Die Wasserwacht in Deutschland ist eine Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes.