Krisen überall? Nicht nur. Zwischen Chaos und Konflikten gab es auch gute Nachrichten, die das Jahr geprägt haben – die aber fast untergehen. Ein Rückblick auf zehn Zeichen von Wandel.
Manche Entwicklungen kommen eher leise daher, verändern aber viel. Das gilt für so unterschiedliche Bereiche wie Bildung, Klimaschutz oder die Gleichberechtigung im digitalen Bereich. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hat zehn “good news” gesammelt, die zwischen vielen düsteren Entwicklungen auch Hoffnung wecken können.
Umstieg auf erneuerbare Energien geht schneller voran als erwartet:
Zehn Jahre nach dem Klimaabkommen von Paris zieht eine Studie ein positives Fazit mit Blick auf die Energiewirtschaft. Laut Berechnungen der Energy and Climate Intelligence Unit in London vollzieht sich der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft schneller als erwartet. Demnach wird Strom inzwischen zu 41 Prozent aus nicht-fossilen Quellen erzeugt – doppelt so viel wie das britische Mineralölunternehmen BP für das Jahr 2035 vorhergesagt habe. Die weltweite Kapazität an Solarstrom habe sich seit 2015 vervierfacht.
Ein neuer Papst – “Leo from Chicago”:
Nach dem Tod von Pontifex und XXL-Seelsorger Franziskus am Ostermontag blickte die Welt gespannt nach Rom. Der neue Papst Leo XIV. setzt seit seiner Wahl am 8. Mai manch anderen Akzent im Auftreten und Sprechen. Mit Friedensappellen und dem Bekenntnis zur Laien-Mitwirkung in der Kirche bleibt er in der Tradition seines Vorgängers. Auch hoffen nicht wenige, dass er das Projekt des “Aufräumens im Vatikan” weiter voranbringen wird.
Abholzung in Amazonien geht zurück:
Die Abholzung im brasilianischen Amazonaswald ist deutlich zurückgegangen. 5.796 Quadratkilometer – umgerechnet gut 811.000 Fußballfelder – wurden zwischen August 2024 und Juli 2025 abgeholzt, zitierten brasilianische Medien aus Daten des staatlichen Klimainstituts Inpe. Das sind 11 Prozent weniger als im Zeitraum davor – und der niedrigste Wert seit 2014. Damals betrug dieser 5.012 Quadratkilometer.
Weniger Armut weltweit:
In den vergangenen Jahrzehnten ist die globale Armut zurückgegangen. Zwar leben nach Schätzungen der Weltbank immer noch fast 700 Millionen Menschen (8,5 Prozent der Weltbevölkerung) in extremer Armut. Doch ausgehend von der aktuellen Entwicklung könnte die Zahl weiter sinken; so könnten bis 2030 etwa 69 Millionen Menschen der extremen Armut entkommen.
Auch Klimawandel-Leugner lassen mit sich reden:
Eine Studie unter Beteiligung der Universitäten Mannheim und Heidelberg zeigt – im Gegensatz zu verbreiteten Erwartungen -, dass sich die Haltung von Klimawandel-Skeptikern durchaus verändern kann. Wichtig dafür seien sachlich fundierte und überzeugend geschriebene Texte über die Folgen des Klimawandels – und vermutlich mehrere Denkanstöße. Zugrunde lagen Befragungen in den USA.
Länger und gesünder leben:
Viel Forschung steht inzwischen unter dem Schlagwort “Longevity”. Von dieser Langlebigkeit sollen aber nicht nur Milliardärinnen und Tech-Promis profitieren, die 120 Jahre oder noch älter werden wollen. Auch Normalos können demnach schon in jungen Jahren viel dafür tun, im Alter hoffentlich nicht frühzeitig gebrechlich zu werden. Zu den wichtigsten Tipps gehören der Verzicht auf Nikotin und Alkohol, Bewegung sowie Risikovermeidung, etwa kein Handy am Steuer. Und: Schon kleine Schritte können viel bringen.
Gute Hopfenernte:
Die Hopfenernte ist zuletzt deutlich besser ausgefallen – und das trotz sinkender Anbauflächen. 2024 wurden rund 46.500 Tonnen der krautigen Pflanze eingebracht, etwa 13 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar 35 Prozent mehr als 2022. Der Echte Hopfen ist neben Wasser, Malz und Hefe ein essenzieller Bestandteil von Bier. Fast die gesamte Erntemenge des Hopfens in Deutschland wandert demnach in die Brauereien; knapp ein Prozent wird für Arzneimittel genutzt. Die Erntemenge einer Hopfenpflanze reicht im Durchschnitt für 400 bis 1.000 Liter Bier.
Mädchen erobern digitale Technologie:
In Europa sind Mädchen vielfach versierter als Jungen, was die Nutzung von Apps und Computern angeht. Sie arbeiten vor allem mit Text, Bildern, Tabellen oder Animationen, wie Daten von Eurostat zeigen. Jungen haben die Nase vorn, was Programmieren angeht. Nachholbedarf zeigt die Erhebung indes für den Technologiestandort Deutschland.
Mehr Schwimmbäder sollen kommen:
Höchstens eine halbe Stunde zum nächsten Hallenbad – das fordert die Bäderallianz Deutschland bis 2041. Sanierungskampagnen und private Initiativen für neue Bäder könnten ein Schlüssel dafür sein. Schließlich finden es laut Umfragen 80 Prozent der Menschen hierzulande wichtig oder sehr wichtig, dass es genügend Badeanstalten gibt. Zudem sollten bis zu ihrem zehnten Geburtstag alle Kinder, die 2026 geboren werden, sichere Schwimmerinnen und Schwimmer werden, so die Fachleute.
Impfungen mit erfreulichen Nebenwirkungen:
Eine Impfung gegen Gürtelrose kann das Risiko an Demenz zu erkranken, reduzieren. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien. Auch die Corona-Impfung hat positive Nebenwirkungen, wie US-Forscher entdeckt haben. Denn Patienten, die an fortgeschrittenem Lungen- oder Hautkrebs leiden, leben tatsächlich deutlich länger, wenn sie drei Monate nach Beginn einer Immuntherapie eine mRNA-Corona-Impfung erhalten.