Das Wallraf-Richartz-Museum wird während der anstehenden Generalinstandsetzung komplett schließen. Die genaue Schließdauer des Museums werde nach Abstimmung mit dem zukünftigen Generalunternehmer festgelegt, erklärte die Stadt Köln am Donnerstag. Ein entsprechender Vertrag soll bis Anfang des vierten Quartals 2025 abgeschlossen werden. Die Wiedereröffnung des Kunstmuseums ist für 2028 geplant. Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur, bezeichnete die vorübergehende Schließung als „schmerzhafte Entscheidung“ für das Museum wie auch für das Publikum.
Nun wird laut Stadt geprüft, wie das Wallraf-Richartz-Museum während der Schließung dennoch in Köln präsent bleiben kann. Einen festen Interrimsstandort werde es nicht geben, weil der finanzielle und organisatorische Aufwand für den begrenzten Zeitraum der Schließung zu groß sei, hieß es. Zudem plane das Wallraf 2026 eine Ausstellungstournee in Japan. Rund 70 Gemälde des Impressionismus und des Nachimpressionismus, etwa von Van Gogh, Gauguin oder Cézanne, sollen zwischen März und Dezember an drei Orten in Japan gezeigt werden.
Nach 25 Jahren im dauerhaften Betrieb müssen der Stadt Köln zufolge zentrale Betriebseinrichtungen des Museums zukunftsfähig gemacht oder ausgetauscht werden. Zudem werde das Museum zusätzliche 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und weitere 500 Quadratmeter für dringend benötigte Depot- und Arbeitsflächen bekommen. Bei der Generalinstandsetzung seien umfangreiche Maßnahmen nötig, die bis in die Bausubstanz reichten. Eine vorübergehende Schließung des Museums sei deshalb „unumgänglich“, hieß es.
Das jetzige Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums liegt im historischen Zentrum der Stadt und wurde nach Plänen des Kölner Architekten Oswald Mathias Ungers (1926-2007) gebaut. Das Gebäude wurde 2001 bezogen.