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Vogelzählung in NRW: Weniger Gartenvögel gesichtet

In den Gärten und Parks werden laut dem Naturschutzbund Nabu immer weniger Vögel gezählt – auch in NRW. Bei der bundesweiten “Stunde der Gartenvögel seien am zweiten Maiwochenende im Schnitt nur noch 28,5 Vögel pro Garten gezählt worden, erklärte der Nabu am Montag in Berlin und Düsseldorf. Im vergangenen Jahr seien es noch knapp 30 gewesen. NRW lag mit 27,3 Vögeln pro Garten etwas unter dem Durchschnitt. Vor zehn Jahren seien es hier noch 34,4 Vögel gewesen. Die Vorsitzende des Nabu NRW, Heide Naderer, bezeichnete die Zahlen als erschreckend, aber nicht überraschend. Der Rückgang der biologischen Vielfalt wirke sich auch auf die Vogelwelt aus.

Der Haussperling, auch Spatz genannt, wurde den Ergebnissen zufolge am häufigsten gesichtet. Bundesweit wurden 4,3 Tiere pro Garten gezählt, in NRW waren es 2,9 Tiere. Darauf folgten die Amsel und die Kohlmeise. Die Amsel stand bei der Zählung besonders im Fokus. Die Art verzeichnete bundesweit ein Minus von zwölf Prozent und in NRW von neun Prozent. Der Bestand leide nicht nur unter dem immer wieder auftauchenden Usutu-Virus, sondern sei auch besonders durch Dürreperioden während der Jungenaufzucht betroffen, hieß es.

Zwar würden sich einige Arten wie Wanderfalke oder Weißstorch dank umfangreicher Naturschutzarbeit wieder erholen, erklärte Naderer. Doch „der schleichende Artenverlust in der Fläche“ setze sich fort. Immer mehr Vögeln fehlten Nahrung, Nistplatz und Lebensraum, vor allem auch im Siedlungsraum. Der Schutz der biologischen Vielfalt müsse auf Landesebene „endlich als eine der zentralen Zukunftsaufgaben unserer Zeit begriffen werden“, forderte Naderer.

Bundesweit beteiligten sich laut Nabu über 57.000 Menschen, davon 9.000 aus NRW. Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmach-Aktion von Nabu und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz. Sie findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt.