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Vietnam und das Leid der Menschen

Die Folgen des Kriegs sind in Vietnam, Kambodscha und Laos bis heute spürbar. Nicht nur Menschen in Südostasien leiden darunter, sondern auch viele US-Veteranen.

Die US-Luftstreitkräfte klinkten über Vietnam, Laos und Kambodscha rund 9,5 Millionen Tonnen Bomben aus – mehr als sie im gesamten Zweiten Weltkrieg abgeworfen hatten. Bis heute liegt eine große Zahl Blindgänger im Boden der drei Staaten. Bauern können deswegen ihre Felder nicht bestellen.

Um dem Feind die Deckung im Dschungel zu nehmen, versprühte das US-Militär fast 80 Millionen Liter Entlaubungsmittel, meist „Agent Orange“. Es enthält Dioxin, das hochgradig krebserregend ist und das Erbgut schädigt. Bis heute kommen als Folge des „Agent-Orange“-Einsatzes überdurchschnittlich viele Kinder in Vietnam mit körperlichen Missbildungen oder geistigen Behinderungen zur Welt. Die Zahl der „Agent-Orange“-Opfer wird auf zwei bis vier Millionen geschätzt, davon 150.000 Kinder.

Während des Kriegs nahm rund ein Drittel der US-Soldaten Heroin. Viele kamen danach nicht wieder weg von der Droge. Nach dem verlorenen Krieg wollte die US-Gesellschaft Vietnam nur noch vergessen und vergaß die Veteranen vielfach mit, die mit dem Leben nicht mehr zurechtkamen. Arbeitslosigkeit und psychische Probleme bestimmen das Leben vieler Veteranen. Noch Anfang der 1990er Jahre waren ein Viertel bis ein Drittel der rund 750.000 Obdachlosen in den USA ehemalige Vietnamkämpfer.