Zwei historische Hörner und zwei Trommeln sollen aus Berlin zurück nach Ghana: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will die Kunstwerke zurück in ihre ursprüngliche Heimat schicken. Weitere Rückgaben sind im Gespräch.
Vier Kunstobjekte aus dem Ethnologischen Museum in Berlin sollen in ihre ursprüngliche Heimat im afrikanischen Ghana überführt werden. Das teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) am Dienstag in Berlin mit. Stiftungspräsidentin Marion Ackermann werde Gespräche über eine sogenannte Repatriierung mit den zuständigen Stellen in Ghana führen. “Dass sich die Frage, an wen die Objekte zurückgegeben werden sollen, vergleichsweise rasch klären ließ, freut mich sehr, denn das ist längst nicht immer der Fall”, sagte Ackermann.
Bei den vier Objekten aus Kpando im heutigen Ghana handelt es sich demnach um zwei Trommeln und zwei Hörner. Sie seien während der teils gewaltvollen deutschen Kolonialherrschaft in der Volta-Region (Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts) in deutschen Besitz gelangt. Alle vier Objekte enthalten laut SPK menschliche Überreste in Form von Schädeln und Unterkiefern.
Die SPK habe seit mehreren Jahren versucht, Klarheit darüber zu bekommen, an welche Gemeinschaft innerhalb Ghanas sie die Objekte übergeben solle. Vor wenigen Wochen habe sich die Regierung Ghanas für eine Rückgabe an die Akpini in Kpando ausgesprochen.
Zudem sei auch für drei Objekten aus Australien eine Lösung angestrebt. Dabei handele es sich um Objekte der Gruppe der Eastern Maar, die sich ebenfalls im Ethnologischen Museum befinden. Anfang des Jahres formulierte die Eastern Maar Aboriginal Corporation ein Rückgabegesuch für drei von elf im Museum verwahrten Objekte – zwei Steinäxte und eine Halskette aus Känguruzähnen. Diese drei Objekte seien für die Eastern Maar von besonderer Bedeutung.