Der in Amsterdam lebende Video-Künstler Ali Eslami erhält den Cremer-Preis 2024. Die Arbeiten des gebürtigen Iraners thematisierten die „sich verändernden Rollen und Funktionen der virtuellen Welt“, erklärte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster. Der Preis besteht aus einem Werkankauf und dessen Präsentation im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster.
Der Cremer-Preis wird den Angaben zufolge seit 2005 in mehrjährigen Abständen an Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren verliehen, die im Geist der Kunstrichtungen von Fluxus und Nouveaux Réalisme arbeiten. Ali Eslami schloss im Iran ein Studium zum Bauingenieur ab, ehe er 2016 im niederländischen Eindhoven seine erste Künstlerresidenz verbrachte. Von 2021 bis 2023 war er Stipendiat der Rijksakademie für Bildende Kunst in Amsterdam. Zuletzt stellte er seine Werke in Europa, Nordamerika und Australien aus.
Durch die Kombination von Elementen der Gaming-Kultur mit Film und Literatur schaffe Eslami eindringliche digitale Installationen, hieß es weiter. Die Fachjury würdigte seine „kinematografische Erfahrung und eine sowohl real verhaftete als auch eine digitale Raumerfahrung“, die global verstanden werden könne. Die Preisverleihung erfolgt demnach am 13. Juni 2024 im LWL-Kunstmuseum.
Der Cremer-Preis wurde nach Angaben des LWL durch die „Stiftung Sammlung Cremer“ initiiert, die 2004 von dem Düsseldorfer Restaurator, Künstler und Sammler Siegfried Cremer (1929-2015) und dessen Familie dem LWL übergeben wurde. Die Stiftung bildet einen Sammlungsschwerpunkt der Gegenwartskunst im LWL-Kunstmuseum mit Werken unter anderem von Piero Manzoni, Lucio Fontana und Joseph Beuys. Bisherige Träger des Cremer-Preises waren das Künstlerduo FORT (2016), Kirsten Pieroth (2009) und Hague Yang (2005).