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Vertriebene fordern mehr Angebote für Ukrainer

Der Bund der Heimatvertriebenen (BdV) in Thüringen spricht sich für mehr Unterstützung für ukrainische Geflüchtete aus. Damit die Menschen hier ankommen könnten, brauche es Integrations- und Arbeitsangebote, sagte Landeschef Egon Primas anlässlich des Tags der Heimat am Donnerstag in Erfurt. Die Geflüchteten müssten sich in Deutschland zudem ein eigenes Kulturleben aufbauen können.

Ein Teil der Geflüchteten werde irgendwann in die Ukraine zurückkehren und etwas Positives aus ihrer Zeit in Deutschland mitnehmen. So könnten diese Rückkehrer dann zu Brückenbauern zwischen beiden Ländern werden, so wie es auch im deutsch-polnischen Verhältnis geglückt sei.

Zusammen mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen blicke der BdV Thüringen auf das 30-jährige Jubiläum ihres Freundschaftsvertrags zurück. Dieser Vertrag ist laut des BdV-Präsidenten in Deutschland, Bernd Fabritius, ein Brückenschlag über die deutsch-polnische Grenze hinweg. Sein Anspruch sei, dass die Heimatvertriebenen in Thüringen sowie die in der polnischen Mehrheitsgesellschaft verbliebenen Deutschen sich mit ihren unterschiedlichen Selbstverständnissen gesellschaftlich wiederfinden.

Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) sagte, Flucht und Vertreibung gehörten zu den bestimmenden Themen unserer Zeit. Dem stelle sich auch der Thüringer Landtag, etwa in Form von Ausstellungen und Gesprächen zu den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die Auseinandersetzung mit Flucht und Vertreibung mahne jeden, den Wunsch nach Versöhnung und Frieden zu achten.