Chemnitz ist 2025 europäische Kulturhauptstadt. Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) sieht die Vorbereitungen auf einem guten Weg. Er wolle eine „wunderbare, weltoffene, bunte und vielfältige Stadt“ zeigen, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für die Eröffnung am 18. Januar haben Rechtsextreme Proteste angemeldet.
epd: Wie gut ist Chemnitz auf das Kulturhauptstadtjahr vorbereitet?
Sven Schulze: Chemnitz ist sehr gut auf das kommende Jahr vorbereitet. Dies hat uns auch die EU-Kommission in ihrem finalen Monitoring-Bericht vor wenigen Wochen bescheinigt. Mehr als 1.000 Chemnitzerinnen und Chemnitzer sind aktiv daran beteiligt, „C the unseen“ vorzubereiten und Chemnitz unseren europäischen Nachbarn zu zeigen. Die Stadt präsentiert sich selbst der Welt, und das ist eine wunderbare Chance, denn verstecken müssen wir uns nicht.
epd: Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Schulze: Ich finde das Gesamtkonzept faszinierend, weil es den Kulturbegriff sehr weit definiert: Neben klassischen Themen wie Theater, Kunst und Musik finden auch innovative Ansätze wie die Maker-Szene, moderne Technologien und partizipative Projekte ihren Platz im Programmbuch der Kulturhauptstadt. Kultur ist überall dort, wo Menschen gemeinsam etwas gestalten, erleben, diskutieren oder ausprobieren. Deshalb möchte ich auch kein einzelnes Projekt herausheben. Unser Ziel ist, dass alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer sich wiederfinden und mitmachen können. Ich denke, jeder wird für seinen Geschmack in unserem Programmheft fündig.
epd: Wie geht die Stadt mit der Demonstrationsanmeldung Rechtsextremer am Eröffnungstag um?
Schulze: Es gibt mehrere Anmeldungen für Demonstrationen aus verschiedenen Richtungen. Wichtig ist, dass jeder, der sein Grundrecht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen möchte, dies kann. Viel wichtiger ist aber, dass alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer und unsere Gäste mit ihrer Anwesenheit am 18. Januar in unserer Innenstadt zeigen können, was für eine wunderbare, weltoffene, bunte und vielfältige Stadt Chemnitz ist. Je mehr Menschen mit uns gemeinsam Europa bei uns begrüßen, desto besser.