Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat Erleichterungen für ausländische Pflegekräfte gefordert, die in Deutschland arbeiten wollen. Insbesondere Niedersachsen gerate bei der Einwanderung internationaler Fachkräfte ins Hintertreffen, teilte der Verband am Mittwoch in Hannover mit. Ein Grund dafür sei, dass die ausländerrechtlichen Verfahren hier weiterhin in der Hand zahlreicher kommunaler Behörden lägen. Obwohl das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz eine zentrale Ausländerbehörde zur schnelleren und einheitlichen Abwicklung der Einwanderungsformalitäten vorsehe, gebe es in Niedersachsen eine solche Stelle nicht.
Andere Bundesländer wie Bayern hätten ein „One Stop Shop“-Verfahren eingeführt. Dort werde alles, was für die Zuwanderung von Fachkräften nötig sei, gebündelt und koordiniert – bis hin zur Berufsanerkennung. „Unser Bundesland braucht Tausende Pflegekräfte aus dem Ausland, um die Versorgung zu sichern“, sagte die niedersächsische bpa-Landesvorsitzende Ricarda Hasch. „Wir brauchen eine beschleunigte Anerkennung, die bei entsprechend ausgebildeten Pflegekräften aus dem Ausland zunächst generell eine Eignung unterstellt, ebenso wie eine zentrale ausländerrechtliche Anlaufstelle.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste bildet eigenen Angaben zufolge mit mehr als 13.000 Mitgliedseinrichtungen – davon über 1.700 in Niedersachsen – die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Dazu zählten Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe.