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Verband warnt vor “Normalisierung des Antisemitismus”

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) hat sich besorgt über das anhaltend hohe Niveau antisemitischer Vorfälle geäußert. Mit Blick auf den ersten Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober warnte der Verband am Mittwoch in Berlin vor einer „Normalisierung des Antisemitismus“.

Rias-Geschäftsführer Benjamin Steinitz erklärte, Judenfeindlichkeit werde weiter normalisiert, wenn sie nicht deutlich als solche benannt wird. Doch in der öffentlichen Debatte spiele Judenhass kaum noch eine Rolle. Der sprunghafte Anstieg antisemitischer Vorfälle präge den Alltag jüdischer Communitys und schränke ein offenes jüdisches Leben weiter ein.

Das hohe Niveau gegen Jüdinnen und Juden gerichteter Vorfälle müsse ein Weckruf für die Mehrheitsgesellschaft sein, sagte Steinitz: „Antisemitismus muss konsequent in allen gesellschaftlichen Bereichen geächtet und bekämpft werden.“ Es müsse auch jenseits des Jahrestages mehr über den Anstieg antisemitischer Vorfälle und die Auswirkungen von Gewalt gesprochen werden, die Jüdinnen und Juden seit dem 7. Oktober erfahren.

Rias-Meldestellen dokumentieren den Angaben zufolge bundesweit auch ein Jahr nach dem 7. Oktober antisemitische Vorfälle auf einem erheblich höheren Niveau als zuvor. Auch die Mobilisierung zu israelfeindlichen Versammlungen, bei denen es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen komme, halte an, hieß es. Regelmäßig komme es dabei zudem zu gewaltsamen Übergriffen gegen Journalistinnen und Journalisten und zur Verbreitung von Falschinformationen.