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Verband: Druckerei-Angriff trifft Ukraine-Buchbranche ins Herz

Die deutsche Buchbranche trauert mit der ukrainischen: Der Angriff auf eine Großdruckerei in Charkiw sei perfider Teil der russischen Kriegsführung. “Abscheulich und unmenschlich” nennt dies der Buchhandels-Börsenverein.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat entsetzt auf den russischen Luftangriff auf eine Großdruckerei in der Ukraine reagiert. “Der Angriff auf die Factor-Druckerei trifft die ukrainische Buchbranche ins Herz”, erklärte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, am Freitag in Frankfurt am Main.

Die Factor-Druckerei in Charkiw, die den Angaben zufolge zu den größten Druckereien in der Ukraine und in ganz Europa zählt, wurde am Donnerstag von russischen Raketen getroffen. Bei dem Angriff seien laut ukrainischem Verlegerverband 7 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 20 verletzt worden, teilte der Börsenverein mit. “Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind vor allem bei den Verletzten und den Angehörigen der Todesopfer.” Verbandsberichten zufolge seien die Produktionsstätten einschließlich gedruckter Bücher, darunter auch Schul- und Lehrbücher für Kinder, völlig zerstört worden.

In der Factor-Druckerei seien bislang Bücher des Vivat-Verlags sowie zahlreicher anderer ukrainischer Verlage gedruckt worden. Am 30. Mai beginne das “Arsenal Book Festival” in Kiew – und viele Bücher seien für den Direktverkauf dort gedruckt worden. “Gezielte Angriffe auf die ukrainische Buchbranche sind perfider Teil der hybriden russischen Kriegsführung”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Es seien abscheuliche und unmenschliche Taten.