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USA bieten Migranten ohne Papiere Geld für „Selbstabschiebung“

Die Regierung von US-Präsident Trump will illegal eingereisten Migranten eine Prämie von 1.000 Dollar (rund 885 Euro) für eine freiwillige Rückkehr in die Heimat zahlen.

Heimatschutzministerin Kristi Noem bezeichnet die "Selbstabschiebung" als "besten, sichersten und kostengünstigsten Weg"
Heimatschutzministerin Kristi Noem bezeichnet die "Selbstabschiebung" als "besten, sichersten und kostengünstigsten Weg"Imago / Newscom World

Die US-Regierung will Migranten ohne Aufenthaltspapiere bei einer freiwilligen Ausreise 1.000 Dollar und die Reisekosten zahlen. Heimatschutzministerin Kristi Noem bezeichnete die „Selbstabschiebung“ in einer veröffentlichten Mitteilung als „besten, sichersten und kostengünstigsten Weg, um die USA zu verlassen und eine Verhaftung zu vermeiden“. Über die Smartphone-App „CBP Home“ werde der Betrag ausgezahlt, sobald die Person die Ankunft in ihrem jeweiligen Heimatland bestätigt habe.

Nach Angaben des Heimatschutzministeriums machen die durchschnittlichen Kosten für die Festnahme, Inhaftierung und Abschiebung eines Migranten oder einer Migrantin in den USA rund 17.121 Dollar aus. Durch „Selbstabschiebungen“ ließen sich die Kosten um rund 70 Prozent reduzieren – trotz Übernahme der Reisekosten und der Auszahlung der 1.000 Dollar (rund 882 Euro). Laut dem Ministerium hat bereits ein Migrant aus Honduras das Programm in Anspruch genommen.

Unter Trump wurden bereits viele Menschen ausgewiesen

Nach offiziellen Daten leben in den USA rund elf Millionen Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis. Die Mehrheit von ihnen sind mit rund 4,8 Millionen Mexikaner, gefolgt von Migranten aus mittelamerikanischen Ländern wie Guatemala und Honduras sowie aus Venezuela.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits im Wahlkampf einen harten Kurs gegen irreguläre Einwanderung und die größten Abschiebungen in der Geschichte der USA angekündigt. Seitdem sind zahlreiche Abschiebeflüge in Venezuela, Kolumbien, Brasilien und anderen Ländern Lateinamerikas gelandet.

Schwere Menschenrechtsverletzungen im Gefängnis

Erstmals hat die US-Regierung auch ihr Gefängnissystem für Einwanderer ohne Aufenthaltspapiere ausgelagert. Etwa 300 inhaftierte Migranten wurden in das Hochsicherheitsgefängnis CECOT in El Salvador ausgeflogen. Bei den Gefangenen handelt es sich den Angaben zufolge um mutmaßliche Gangmitglieder. Im Gegenzug erhielt El Salvador eine Kompensation von rund sechs Millionen Dollar. Aktivisten und Anwälte der Inhaftierten kritisieren schwere Menschenrechtsverletzungen in dem Gefängnis.