Die baden-württembergische Wirtschaft hat den Beschluss des Bundeskabinetts zum sogenannten Rentenpaket 2 als historischen Fehler kritisiert. „Anstatt eine echte Rentenreform hin zu einer nachhaltigen und generationengerechten Finanzierung anzustoßen, werden Leistungen beschlossen, die vor allem die Beitragszahler mit zusätzlichen Milliarden belasten werden“, sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), laut Mitteilung am Mittwoch in Stuttgart.
Mit dem Rentenpaket 2 soll das Rentenniveau bis 2040 bei mindestens 48 Prozent garantiert werden. Die bisherige Deckelung der Rentenbeiträge soll hingegen wegfallen. Gegenüber der bisherigen Gesetzeslage würde das bis 2035 zu Mehrkosten in Höhe von rund 35 Milliarden Euro pro Jahr führen. „Diese Bundesregierung nimmt dafür in Kauf, dass die Rentenbeiträge bis dahin um rund ein Fünftel auf dann 22,3 Prozent steigen werden“, sagte Barta: „Das verteuert Arbeit in Deutschland, macht die Beitragszahler ärmer und erschwert es so den Bürgern, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen.“
Schon heute liege der Gesamtbeitrag zu den Sozialversicherungen bei mehr als 40 Prozent der Bruttoentgelte. Steigende Beiträge in der Krankenversicherung und in der Pflege seien schon absehbar. „Verteuert sich dann auch noch die Rente, verlieren wir bei den Arbeitskosten weiter an Wettbewerbsfähigkeit“, warnte der UBW-Hauptgeschäftsführer. (1164/29.05.2024)