Das Universitätsklinikum Leipzig hat sich für einen auf Instagram veröffentlichten Post aus der Geburtsklinik entschuldigt und diesen gelöscht. Dort war am Sonntag auf einem „Schwarzen Brett“, eingerahmt von drei Herzchen, ein Neugeborenes mit dem Namen Yahya Sinwar willkommen geheißen worden. Der Post zu dem um 3.34 Uhr geborenen Baby hatte bei Usern für Empörung und Entsetzen gesorgt. Der Name des Babys ist identisch mit dem des 2024 von Israel getöteten Hamas-Anführers Yahya Sinwar.
Sinwar gilt als Mitplaner der Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Vorfall berichtet. Den Fall öffentlich gemacht hatte laut „Bild“ der jüdische Rapper Ben Salomo auf seinem Instagram-Kanal.
In der Folge veröffentlichte das Social Media Team des Universitätsklinikums am Sonntag einen weiteren Post, in dem sich die Klinik entschuldigte. „Wir verstehen, dass der heutige Beitrag bei einigen Menschen negative Assoziationen geweckt hat“, hieß es darin: „Dafür möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen, wenn sich jemand durch den Post verletzt oder provoziert gefühlt hat.“
Die Veröffentlichung der Vornamen von Neugeborenen erfolge ausschließlich auf Wunsch beziehungsweise mit Zustimmung der Eltern, betonte das Klinikum. Dabei werde keiner der Namen redaktionell kommentiert oder politisch eingeordnet. Man nehme die Rückmeldungen ernst und werde die internen Abläufe noch einmal überdenken, um künftig sensibler mit solchen Themen umzugehen. Die beiden Instagram-Posts des Universitätsklinikums wurden nach Angaben eines Sprechers am Montag gelöscht.