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Unicef-Appell: Mehr Perspektiven für geflüchtete Kinder schaffen

Aus Sicht des UN-Kinderhilfswerks Unicef werden Kinder in der Migrationsdebatte zu wenig berücksichtigt. In einem Appell fordert die Organisation ein Umdenken der deutschen Politik.

Eine geflüchtete Frau mit ihrem Kind wartet auf Hilfe
Eine geflüchtete Frau mit ihrem Kind wartet auf HilfeImago / SNA

Unicef Deutschland erklärte mit Blick auf den Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern, rund ein Drittel der nach Deutschland geflüchteten Menschen sei unter 18 Jahre alt. Ihre Rechte auf angemessene Lebensbedingungen, Schutz vor Gewalt sowie auf Zugang zu Bildung und Gesundheit müssten angemessen umgesetzt werden, heißt es in dem veröffentlichten Appell.

Diese Rechte stünden geflüchteten Kinder und Jugendlichen “ebenso wie allen Kindern und Jugendlichen gemäß der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention zu, zu deren Umsetzung sich auch Deutschland verpflichtet hat”, hieß es. “Kinder brauchen eine verlässliche Lebensperspektive, ungeachtet ihres Herkunftslandes und Aufenthaltsstatus”, heißt es in dem Appell. Das Schreiben wird von 27 weiteren Organisationen, Stiftungen und Verbänden mitgetragen.

Geflüchtete Kinder haben gute Aussichten, dauerhaft zu bleiben

“Wir müssen den Blick auf die zu uns geflüchteten Kinder verändern”, forderte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. “Sie stellen einen hohen Anteil unter den bei uns Schutz suchenden Menschen dar, und die meisten von ihnen haben gute Aussicht und das Recht, in Deutschland zu bleiben – was für eine Chance für unser Land”, betonte Schneider.

Unter “prekären Bedingungen mit begrenzten Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe” lebten sowohl begleitete Kinder in Sammelunterkünften als auch unbegleitete Kinder in Obhut der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Die unterzeichnenden Organisationen und Stiftungen fordern, eine dezentrale Unterbringung von geflüchteten Kindern und ihren Familien zu ermöglichen.

Zudem sei es nötig, den Zugang aller Kinder zur öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sicherzustellen. Außerdem müsse für den Zugang aller Jungen und Mädchen zu frühkindlicher Bildung und Regelschulen gesorgt werden und ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung sichergestellt sein.