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Unicef prangert Schulverbot für afghanische Mädchen an

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef kritisiert die systematische Ausgrenzung afghanischer Mädchen aus dem Bildungssystem durch die Taliban, was deren Zukunftschancen massiv beeinträchtigt.

Das Bild gehört der Vergangenheit an: Ein Lehrer unterrichtet afghanische Mädchen in Kabul
Das Bild gehört der Vergangenheit an: Ein Lehrer unterrichtet afghanische Mädchen in KabulImago / Xinhua

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat die systematische Ausgrenzung von Mädchen aus dem Bildungssystem in Afghanistan angeprangert. Vor genau 1.000 Tagen hätten die radikalislamischen Taliban den Ausschluss der Mädchen aus den weiterführenden Schulen angekündigt, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell in New York.

Es handele sich um einen „traurigen und ernüchternden Meilenstein“. Tausend Tage ohne Lernen entsprächen drei Milliarden verlorenen Unterrichtsstunden. Für 1,5 Millionen Mädchen bedeute dieser Ausschluss vom Lernen nicht nur eine eklatante Verletzung ihres Rechts auf Bildung, sondern auch schwindende Zukunftschancen.

Spielball der Politik

Bildung schütze Mädchen vor Kinderehen, Mangelernährung sowie anderen Gesundheitsproblemen und stärke ihre Widerstandskraft gegenüber Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und Erdbeben, die Afghanistan immer wieder heimsuchten.

Die Rechte von Kindern, insbesondere von Mädchen, dürften nicht zum Spielball der Politik werden. Das Verbot habe Auswirkungen über das Wohlergehen der afghanischen Mädchen hinaus. Es verschärfe die anhaltende humanitäre Krise und erschwere die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Taliban in Afghanistan: seit 2021 an der Macht

Die Taliban hatten im August 2021 die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen. Seitdem drücken sie eine repressive islamistische Gesellschaftsordnung durch, unter der Frauen und Mädchen besonders leiden.