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Unicef: Immer mehr Opfer in der Ukraine sind Kinder

Der Krieg in der Ukraine trifft besonders auch Kinder. Seit März verdreifachte sich die Zahl der Getöteten oder Verletzten. Russland scheut offenbar nicht davor zurück, Minderjährige im Internet als Saboteure anzuwerben.

In der Ukraine sind infolge des Krieges in den drei Monaten seit Anfang März 222 Kinder und Jugendliche getötet oder verletzt worden. Das seien dreimal so viele wie in den drei Monaten davor, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Genf mit. Es handele sich um überprüfte Daten der UN-Beobachtungsmission für Menschenrechte in der Ukraine.

Besonders tödlich sei der anhaltende Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten. Allein im April wurden demnach 97 Kinder getötet oder verstümmelt, die höchste von den Vereinten Nationen verifizierte Zahl minderjähriger Opfer in einem einzelnen Monat seit Juni 2022.

Die russischen Angriffe vernichteten nicht nur Leben, sondern zerstörten auch “jeden Aspekt von Kindheit”, erklärte Unicef-Regionaldirektorin Regina De Dominicis. Das Hilfswerk verwies auf die Schäden an Krankenhäusern, Schulen, Wasser- und Stromnetzen und sicheren Spielorten. Diese hätten jetzt wie auch langfristig Auswirkungen auf die Kinder.

Besorgt äußerte sich Unicef, dass Minderjährige durch Beeinflussung aus dem Internet in den Konflikt hineingezogen würden – etwa für Angriffe auf Militärobjekte, Sabotage oder Informationsbeschaffung. Laut der UN-Organisation wurden in der Ukraine 91 Jungen und 12 Mädchen wegen feindlicher Aktivitäten festgenommen, mindestens 7 nach einer gerichtlichen Verurteilung inhaftiert. Jedwede Konfliktpartei müsse aufhören, Kinder zu benutzen, fordert Unicef.