Das Hamburger Wetter ist besser als sein Ruf. Für Radfahrende ist es zu 90 Prozent tauglich, das ergab eine Studie des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg, wie die Hochschule am Freitag mitteilte. Bei Regen könnten flexible Arbeitszeiten helfen, trocken zum Dienst zu kommen, hieß es.
Das Team simulierte laut Universität 10.000 Radtouren in Hamburg und bewertete den meteorologischen Komfort jeder einzelnen Fahrt mithilfe von Niederschlags-, Wind- und Temperaturdaten. Die Ergebnisse stellte es in einem Ampel-Schema dar. „Die Ampel gab für rund zwei Drittel der Fahrten grünes Licht“, sagte Meteorologin Amelie Schmitt.
Hauptgrund für eine rote Ampel war den Angaben nach vor allem die Temperatur. Niederschlag und Wind hätten nur selten den Ausschlag gegeben. Schmitt: „Insbesondere Hitze kann das Fahren sehr unangenehm machen. Das haben wir für zwölf Prozent aller simulierten Touren in den Sommermonaten ermittelt.“
Meteorologe Felix Ament empfahl: „Flexible Arbeitszeiten können bei Regen helfen, die passende Zeit zu erwischen, um trocken mit dem Fahrrad ins Büro zu gelangen.“ Die Messdaten zeigten, dass es in Hamburg meist genügend Regenpausen gebe und die Niederschlagszellen klein genug seien. „Mit nur einer Stunde Flexibilität kann man jeden zweiten Regenschauer vermeiden.“
Die Studienergebnisse böten Ansätze für die Entwicklung neuer Apps, hieß es. Sie sollen es Menschen ermöglichen, in Zukunft ihre geplanten Radfahrten besser an das Wetter anzupassen.