Eine Ausbreitung der Namib-Wüste gefährdet die Artenvielfalt im südafrikanischen Richtersveld. Bei dem Gebiet handle es sich um einen „global bedeutenden Hotspot der Artenvielfalt mit vielen nur dort vorkommenden Pflanzen“, teilte die Universität Hamburg am Dienstag mit. Die Ursachen für die Wüstenbildung sehe das internationale Forschungsteam unter Leitung der Uni Hamburg zum Teil beim Klimawandel. Allerdings trügen auch die Menschen vor Ort stark zu dem „weltweit einmaligen Vormarsch der Wüste“ bei. Die Studie ist im Fachjournal „Journal of Arid Environments“ erschienen.
Mit höheren Temperaturen und Windgeschwindigkeiten und mit längeren Dürrephasen schädige der Klimawandel die Pflanzen, informierte die Hochschule. Hinzu komme, dass Minengesellschaften, die nach Diamanten schürfen, Tagebau-Abbaustätten meist offen zurückließen, wodurch große Mengen an Sand und Staub mobilisiert würden. Diese würden die Vegetation schädigen und unter sich begraben. Eine temporäre Überweidung durch Ziegen, Schafe und Rinder löse ebenfalls Sand- und Staubtransporte aus.
Die Forschenden hätten zur Bekämpfung der Wüstenbildung eine strikte Kontrolle der Minen und eine Begrenzung der Beweidung vorgeschlagen. Besonders verwundbare Regionen sollten unter Naturschutz gestellt werden – ohne Landnutzung oder Offroad-Befahrung. Diese Regeln müssten auch für in der Region geplante Projekte zur Erzeugung regenerativer Energie aus Photovoltaik und Wind gelten.