Im Kampf gegen Aids ist nach Worten der UN ein stärkerer Einsatz für Menschenrechte unabdingbar. Ohne deren weltweite Akzeptanz und Sicherstellung könne das Ziel, die Krankheit bis 2030 als globale Bedrohung auszuschalten, nicht realisiert werden, heißt es in einem Report des UN-Aidsprogramms UNAIDS. Er erscheint im Vorfeld des Welt-Aids-Tags am Sonntag, 1. Dezember.
“Trotz großer Fortschritte bei den Maßnahmen gegen HIV hindern Menschenrechtsverletzungen die Welt weiterhin daran, Aids zu überwinden”, erklärte UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima. HIV-Erkrankte und Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko würden in vielen Ländern diskriminiert. Zu den Leidtragenden zählten von Bildung ausgeschlossene Frauen und Mädchen ebenso wie verfolgte homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen. “Im Ergebnis bedeutet das, dass Menschen davon ausgeschlossen werden, wichtige Gesundheitsleistungen gegen HIV in Anspruch nehmen zu können, die wichtig sind, um ihr Leben zu retten und die Aids-Pandemie zu beenden”, so Byanyima.
UNAIDS-Chefin: Für Schutz und Rechte betroffener Menschen eintreten
Die Regierungen der Staatengemeinschaft forderte die UNAIDS-Chefin auf, für Schutz und Rechte betroffener Menschen einzutreten sowie diskriminierende Gesetze aufzuheben. “Akzeptanz, Respekt und Fürsorge sind entscheidende Voraussetzungen, damit HIV-Programme erfolgreich funktionieren können”, betonte sie.
Laut dem bereits im Juli veröffentlichten Jahresbericht 2023 von UNAIDS haben sich im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Menschen erstmals mit dem HI-Virus infiziert. Das sei der niedrigste Stand an Neuinfektionen seit den späten 1980er Jahren. Auch die Zahl der Todesfälle durch die von HIV ausgelöste Aids-Erkrankung hat demnach abgenommen und lag mit 630.000 auf dem niedrigsten Stand seit 2004. Insgesamt lebten weltweit knapp 40 Millionen Menschen mit HIV, davon hätten 77 Prozent Zugang zu medizinischer Versorgung.