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UN-Wissenschaftler sieht ermutigende Tendenzen bei Klimaschutz

Gibt es schon eine Trendwende beim Klimaschutz? Ein UN-Wissenschaftler macht Mut, weil der Anstieg der CO2-Emisssionen bald zum Erliegen kommen könnte. Der Kampf um jedes Zehntel Grad lohne.

Ermutigende Tendenzen beim Klimaschutz sieht der UN-Klimaforscher Sönke Kreft. “Klimapolitik wirkt, aber ihre Umsetzung muss gesteigert werden”, sagte der Wissenschaftler vom Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit an der Universität der Vereinten Nationen in Bonn am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Ziele bei der Verringerung des CO-2-Ausstoßes müssten aber weiter verschärft werden. “Wir kämpfen um jedes Zehntel Grad.”

Kreft unterstrich, dass sich das Wachstum der weltweiten Emissionen bereits verlangsamt habe und zum Erliegen kommen könnte. “Seit Beginn des Pariser Abkommens im Jahr 2015 sind die Prognosen der zukünftigen Globalerwärmung stetig gesunken, von über 3 Grad Temperaturerwärmung auf – unter optimistischen Annahmen – 1,9 Grad auf Basis der derzeitig vorhandenen Klimaziele und ihrer Umsetzung”, sagte er. Ab 2025 müssten die Emissionen fallen und 2050 komplett stoppen.

Dass in einzelnen Jahren der Temperaturanstieg bereits über 1,5 Grad liege, bedeute nicht, dass das 1,5-Grad-Ziel gescheitert sei, betonte der Wissenschaftler. Die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens bezögen sich auf den langfristigen Temperaturanstieg und nicht auf den jährlichen, der immer auch durch natürliche Schwankungen überlagert werde. “Und auch wenn der langfristige Temperaturanstieg in den 2030er Jahren bereits über die Marke von 1,5 Grad rutschen könnte, gäbe es möglicherweise noch Optionen, etwas nachzusteuern durch so genannte ‘negative Emissionen’, also technische Maßnahmen wie die CO2-Abscheidung und Verpressung”, sagte Kreft. “Allerdings sollten wir darauf nicht bauen, da diese energetisch aufwendig, unökonomisch und weitestgehend unerforscht sind.”