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UN: Risiken auf Migrationsrouten Richtung USA nehmen zu

An der Grenze zwischen Mexiko und den USA sind nach UN-Angaben im vergangenen Jahr mindestens 686 Menschen gestorben oder verschwunden. Das sei fast die Hälfte der insgesamt 1.457 Gestorbenen und Verschwundenen, die 2022 in ganz Amerika (Nord-, Mittel-, Südamerika und Karibik) registriert wurden, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in San José mit.

2022 sei das schlimmste Jahr, seit die IOM 2014 im Rahmen des „Projekts Verschwundene Migranten“ diese Fälle dokumentiere. Die Ziffern seien sehr niedrig angesetzt, die Dunkelziffer könnte sehr viel höher sein.

„Diese Zahlen sind eine ungeschminkte Erinnerung daran, dass die Staaten entschlossen handeln müssen“, sagte die IOM-Regionalleiterin für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik, Michele Klein Solomon. Fast die Hälfte der Fälle sei der gefährlichen Durchquerung der Wüsten der mexikanischen Bundesstaaten Sonora und Chihuahua geschuldet.

Auch die Risiken auf anderen Migrationsrouten auf dem Weg Richtung USA hätten zugenommen. So seien in der Karibik 350 Menschen gestorben, 2021 seien es 245 gewesen. Auf der gefährlichen Stecke durch den Darién, einer Regenwaldregion zwischen Kolumbien und Panama, seien 141 Todesfälle registriert worden. Diese fatalen Konsequenzen spiegelten das Fehlen von Optionen für eine sichere und regulierte Migration wider, erklärte die IOM.

Jährlich ziehen Hunderttausende Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten durch Mexiko, um in die USA zu gelangen. Sie stammen aus den verschiedensten Weltregionen: aus Haiti, Kuba, Venezuela, Nicaragua, Guatemala, Honduras und Nicaragua ebenso wie aus mehreren afrikanischen Staaten. Auch zahlreiche Mexikanerinnen und Mexikaner wandern illegal in die Vereinigten Staaten ein.