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UN: Prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen

Nach den Angriffen der radikalislamischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen des israelischen Militärs sind laut den Vereinten Nationen (UN) mehr als 123.000 Menschen innerhalb des Gazastreifens vertrieben. Die Bewohner seien aus Sorge um ihre Sicherheit und wegen zerstörter Wohnungen geflohen, teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in einem Lagebild am Montag mit. Die Einschätzung stützt sich auf palästinensische Angaben.

Mehr als die Hälfte der Menschen sei in Schulen untergebracht, hieß es in der Mitteilung. Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) habe Notunterkünfte eingerichtet. Auch in Israel seien Massenvertreibungen beobachtet worden.

In Gaza wurden bei israelischen Luftschlägen unter anderem vier Wohntürme zerstört. Sieben medizinische Einrichtungen und neun Krankenwagen wurden laut OCHA beschädigt, sechs Mitarbeiter des Gesundheitswesens kamen ums Leben.

Von Schäden an Wasserversorgung und Abwassersystem seien rund 400.000 Einwohner im Gazastreifen betroffen, hieß es weiter. Elektrischer Strom komme inzwischen nur noch von dem einzigen Kraftwerk Gazas; dessen Treibstoff könne in wenigen Tagen ausgehen.

Die Vertriebenen und deren Aufnahmegemeinschaften brauchten Bargeldhilfe. Humanitäre Organisationen arbeiteten an der Bereitstellung von Hilfsgütern und psychosozialer Unterstützung für betroffene Familien, erklärte das UN-Büro.

Mit massivem Raketenbeschuss, Kämpfen in Städten und Kibbuzim sowie Entführungen von Menschen in den Gazastreifen hatte die Hamas am Samstag zuerst Israel angegriffen. Bisher starben israelischen Medienberichten zufolge mindestens 900 Menschen, mindestens 2.500 wurden verletzt. Die Hamas wird von zahlreichen Staaten als Terrororganisationen eingestuft, so von der EU, den USA und auch arabischen Staaten.