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UN-Organisation erbittet 7,2 Milliarden Euro für Migration

Knapp 7,9 Milliarden US-Dollar (7,2 Milliarden Euro) will die Internationale Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr zur Hilfe für Migranten und Vertriebene einwerben. Einen entsprechenden Finanzierungsappell veröffentlichte die UN-Organisation am Montag in Genf.

3,4 Milliarden Dollar sind demnach zur Rettung und den Schutz von Menschen auf der Flucht vorgesehen, 2,7 Milliarden für die Bekämpfung der Ursachen von Vertreibung, einschließlich Folgen des Klimawandels. Mit 1,6 Milliarden will man legale Migration erleichtern. Die Maßnahmen zielen auf fast 140 Millionen Migranten und Vertriebene weltweit.

Irreguläre und erzwungene Migration hätten ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht; die Herausforderungen würden immer komplexer, erklärte IOM-Generaldirektorin Amy Pope. Zugleich leiste eine gut gesteuerte Migration einen wichtigen Beitrag zu globalem Wohlstand und Fortschritt. Jetzt gehe es um einen kritischen Moment. “Wir können und müssen es besser machen”, sagte Pope.

Es ist nach IOM-Angaben das erste Mal, dass sich die Organisation mit einem solchen Aufruf an internationale Geldgeber wendet. Die Folgen unterfinanzierter und lückenhafter Hilfe komme die Gesellschaft teuer zu stehen, auch in Form größerer Gefahren für Migranten durch irreguläre Einwanderung und Menschenschmuggel. Der IOM zufolge starben oder verschollen in den vergangenen neun Jahren mindestens 60.000 Menschen auf dem Weg zu einem besseren Lebensort.

Der Schwerpunkt der geplanten Projekte nach Weltregionen liegt im Raum Nordafrika-Nahost mit einem Mittelaufwand von 1,4 Milliarden Dollar und 58,4 Millionen Menschen, die erreicht werden sollen. An zweiter Stelle folgt der Asien-Pazifik-Raum mit Vorhaben im Umfang von 1,1 Milliarden Dollar für 22,5 Millionen Migranten. Für Europa mit Ausnahme einiger Balkanstaaten sind 516 Millionen Euro bei einer Zielgruppe von 1,6 Millionen Migranten vorgesehen.