Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat vor einem erneuten Blutbad im Sudan gewarnt. Den Menschen in der Region Kordofan drohe das gleiche grausame Schicksal wie der Bevölkerung in der Stadt Al-Faschir in der Region Darfur, sagte der Hochkommissar am Mittwoch in Genf.
In dem afrikanischen Land dauere der brutale Konflikt zwischen der Armee und den Milizionären der Rapid Support Forces (RSF) unvermindert an, sagte Türk bei seiner Jahresendpressekonferenz. Von den Regionen Darfur und Kordofan bis nach Khartum und Omdurman und darüber hinaus sei kein Zivilist von der grausamen und sinnlosen Gewalt verschont geblieben.
Türk forderte von der internationalen Gemeinschaft eine strikte Beachtung des UN-Waffenembargos. Noch immer würde militärische Ausrüstung in den Sudan geliefert.
Das Hochkommissariat für Menschenrechte hatte Anfang Dezember über die tödliche Gewalt gegen Zivilisten in Kordofan berichtet. Viele Menschen seien seit der Einnahme der Stadt Bara durch die RSF-Miliz im Bundesstaat Nord-Kordofan Ende Oktober getötet worden, etwa durch Luftschläge, Artilleriebeschuss und Hinrichtungen.
In der Region Darfur sei es seit der Übernahme von Al-Faschir durch die RSF-Miliz ebenfalls zu entsetzlichen Gräueltaten an Zivilisten gekommen. Das Hochkommissariat nannte Massenmorde, ethnisch motivierte Hinrichtungen, sexuelle Gewalt sowie Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert.