Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) der Vereinten Nationen hat ein düsteres Bild über die Auswirkungen des Klimawandels gezeichnet. Die Alarmsirenen heulten beim Temperaturanstieg und allen anderen wichtigen Indikatoren, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres in Genf.
Der veröffentlichte WMO-Bericht über den Zustand des Klimas 2023 bestätige, dass das vergangene Jahr der wärmste Zeitraum von Januar bis Dezember seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen sei. Die globale Durchschnittstemperatur in Oberflächennähe habe 1,45 Grad Celsius über dem vorindustriellen Ausgangswert gelegen, wobei die Unsicherheitsspanne 0,12 Grad Celsius nach oben und unten betrage.
Wärmster Zehnjahreszeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen
Laut dem Pariser Klimaabkommen von 2015 soll der Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt bleiben. Zudem sprach die WMO von dem wärmsten Zehnjahreszeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen.
Hitzewelle in den Ozeanen schädigten die lebenswichtigen Ökosysteme und Nahrungsmittelsysteme. 2023 seien mehr als 90 Prozent des Ozeans zu irgendeinem Zeitpunkt des Jahres von einer Hitzewelle betroffen gewesen. Vorläufigen Daten zufolge verzeichneten die globalen Referenzgletscher den größten Eisverlust seit 1950, was auf die extreme Schmelze im Westen Nordamerikas und in Europa zurückzuführen sei.
Jahr 2023 war “besorgniserregend”
Die antarktische Meereisausdehnung sei die bei weitem geringste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, wobei die maximale Ausdehnung am Ende des Winters um eine Million Quadratkilometer unter dem vorherigen negativen Rekordjahr lag.
„Was wir im Jahr 2023 erlebt haben, insbesondere die beispiellose Erwärmung der Ozeane, den Rückzug der Gletscher und den Verlust des antarktischen Meereises, ist besonders besorgniserregend“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo
Die Klimakrise sei die entscheidende Herausforderung für die Menschheit und eng mit der zunehmenden Ernährungsunsicherheit und dem Verlust der biologischen Vielfalt verknüpft, sagte Saulo. Witterungsbedingte Gefahren hätten auch 2023 neue Vertreibungen ausgelöst.