Im Sudan haben sich die Konfliktparteien nach UN-Angaben auf eine Verlängerung der Waffenruhe um weitere 72 Stunden geeinigt. Die Mission der Vereinten Nationen im Sudan (Unitams) rief die Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) zu einer „vollständigen Umsetzung“ auf. Mit der Vereinbarung wird eine seit der Nacht auf Dienstag geltende, fragile Waffenruhe verlängert.
Bisher wurden mehrere Feuerpausen nicht oder nur teilweise eingehalten. Auch in den vergangenen Tagen gab es Medienberichten zufolge trotz einer erklärten Waffenruhe Kämpfe und sogar Luftangriffe in der Hauptstadt Khartum. Die RSF und die Armee haben sich dafür gegenseitig die Schuld zugewiesen.
Auch US-Außenminister Antony Blinken begrüßte die Verlängerung der Waffenruhe. Auf Twitter rief er zu einem Ende der Kämpfe auf und forderte die Konfliktparteien auf, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten.
We welcome the Sudanese Armed Forces and Rapid Support Forces’ announcement extending the ceasefire in Sudan by an additional 72 hours. In unison with international and regional partners, we urge the parties to commit to end the fighting and ensure unimpeded humanitarian access.
— Secretary Antony Blinken (@SecBlinken) April 27, 2023
Im Sudan ist am 15. April ein Machtkampf zwischen der Armee und den „Rapid Support Forces“ eskaliert. Hunderte Zivilisten wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, tausende weitere verletzt. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Viele Staaten haben in der vergangenen Woche ihr Staatsbürger aus dem nordostafrikanischen Land evakuiert.