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UN-Fachleute: Vorwürfe schwerer Übergriffe gegen Frauen in Gaza

Sachverständige der UN wollen Hinweise auf Tötungen und Misshandlungen von Palästinenserinnen durch Israels Militär erhalten haben. Die Anschuldigungen wiegen schwer. Aber auch eine der Expertinnen ist umstritten.

Israelische Soldaten sollen UN-Sachverständigen zufolge schwerste Übergriffe gegenüber Frauen und Mädchen im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland begangen haben. Es gebe Berichte, nach denen schutzsuchende Frauen in Gaza mit ihren Kindern gezielt getötet worden seien, obwohl sie sich angeblich durch das Zeigen eines weißen Tuchs als gewaltlos zu erkennen gegeben hätten, teilte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Montag mit. Andere Vorwürfe sprächen von sexuellen Erniedrigungen bis hin zu Vergewaltigung.

Die zuständigen Sonderberichterstatterinnen und Expertinnen bewerteten die Anschuldigungen als “glaubwürdig”. Zu den Unterzeichneten gehört die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den Palästinensergebieten, Francesca Albanese, die wegen umstrittener Äußerungen zum Hamas-Terrorangriff nicht mehr nach Israel einreisen darf.

Hunderte palästinensische Frauen und Mädchen sollen den Angaben zufolge seit dem 7. Oktober in Gaza und im Westjordanland willkürlich inhaftiert worden sein; viele hätten eine erniedrigende Behandlung erlitten. So seien ihnen Essen und Medizin, aber auch Hygieneartikel während der Menstruation verweigert worden. In einem Fall seien Frauen in Gaza angeblich in einem Käfig ohne Nahrung und Schutz vor Regen und Kälte festgehalten worden.

Beunruhigt äußerten sich die Fachleute über sexuelle Übergriffe. Weibliche Gefangene hätten sich bei Durchsuchungen vor israelischen Militärs nackt ausziehen müssen. Mindestens zwei Palästinenserinnen seien vergewaltigt, andere mit sexueller Gewalt bedroht worden. Fotos der Demütigungen durch israelische Soldaten seien auch im Internet gelandet.

Die geschilderten Vorfälle deuteten auf schwerste Völkerrechtsverbrechen hin, für die der Internationale Strafgerichtshof zuständig ist, hieß es. Die Expertinnen verlangten eine unabhängige Untersuchung und riefen Israel dabei zur Kooperation auf.